ELEKTROAUTO-TAGEBUCH (2008 - 2012)

 

GimTeslaSeit vielen Jahren fahre ich begeistert elektrische Autos. Begonnen habe ich mit einem der ersten TESLA Roadster in Deutschland. Eigentlich bin ich kein echter Autofreak und fuhr bis dahin meist einen vernünftigen Familien-Van. Für den täglichen Verkehr war ich weitgehend auf die Öffentlichen umgestiegen. Aber als ich 2007 zum ersten Mal ein Bild des Tesla Roadster sah, ist bei mir eine Sicherung durchgebrannt. Dass da jemand Tausende von Laptop-Batterien zusammenlötet und in einen Sportwagen pflanzt, um zu beweisen, dass Freude am Fahren auch ohne Ottomotor und CO2 möglich ist, hat mir imponiert. Also habe ich mich hinreissen lassen.

Was ich in den ersten vier Jahren im Alltag mit dem Tesla Roadster erlebt habe, habe ich in diesem Tagebuch festgehalten. Stehen wir gerade am Anfang einer elektrischen Revolution oder bin ich nur auf einen guten Marketing-Trick reingefallen? Ist der Roadster ein "vollwertiges" Auto oder ein fahrender Prototyp? Wie fühlt sich so ein "Electric-Ride" an? Hat man tatsächlich ständig Passanten, die einen überhört haben, auf der Motorhaube?  

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Die "Blind-Bestellung"

 

Ich weiß natürlich, dass es Quatsch ist, für so viel Geld ein Auto zu kaufen, von dem niemand weiß, ob es wirklich alltagstauglich sein wird. Umso verrückter ist es, einer Start-Up-Firma die Hälfte der Kohle ein Jahr im voraus zu schicken, ohne zu wissen, ob die Company das Jahr überhaupt überlebt. Und das Ganze dann auch noch ohne Probefahrt oder schriftlichen Vertrag.

Aber ich habe mich auf mein Bauchgefühl verlassen. Und mir ein Zitat von Alex Steffen, dem Herausgeber von „Worldchanging“ zu Herzen genommen. Er sagt, dass zum strategischen Konsum auch gehört, unerprobten Pionierprodukten zu vertrauen und damit wichtige Entwicklungsschritte erst möglich zu machen.  So fühle ich mich dann auch weniger wie ein gutgläubiger Trottel, der sich von einem cleveren Start-Up das Geld aus der Tasche hat ziehen lassen, sondern eher wie ein Business-Angel, der mit einer mutigen Kaufentscheidung nachhaltige Mobilität erst möglich macht;-)

Dass inzwischen Daimler bei Tesla eingestiegen ist, zeigt mir, dass ich mit diesem Gefühl nicht allein bin.

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In Palo Alto - Driving is believing.

 

TeslaPaloAltoAnlässlich unserer Sommerferien in den USA nutze ich die Chance, das Auto, das ich im Internet bestellt habe, vor Ort anzufassen und Test zu fahren. In Palo Alto fahre ich die ersten Kilometer mit meiner Frau, die schon nach kurzer Zeit aussteigen will, weil es ihr von der Beschleunigung übel wird. Jetzt bin ich endgültig überzeugt, den richtigen Schritt gegangen zu sein. In der Werkstatt lass ich mir alle wichtigen Details erklären und freue mich diebisch auf meinen Roadster.

TeslaWerkstatt

 

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0 km. Abholen und Einsteigen

 

Über ein Jahr habe ich auf ihn gewartet. Immer wieder hat sich die Auslieferung verzögert. Jetzt ist er da. Mein Roadster steht im Hof des Tesla Showrooms. Silbern glänzend. Sehr, sehr hübsch.

Und:  sehr, sehr klein. Im Innenraum gibt es gerade mal Platz für zwei normalwüchsige Menschen. Schon das Einsteigen ist ein Abenteuer. Es ist mehr ein „Reinwinden“. Mit dem Hintern voraus eine Art Kniebeuge bis zum Boden. Den Allerwertesten auf den Sitz plumpsen lassen, dann die Beine hoch, wie bei den Moulin-Rouge-Tänzerinnen und rüber über den riesigen Karosserieschweller. Am Schluss sitze ich ungefähr zehn Zentimeter über der Straße. Bei großen SUVs vor mir, kann ich unter der Achse durchgucken.

Noch spannender ist das Aussteigen. Wieder die Beine hoch und mit Schwung seitwärts über die Schweller. Und dann braucht man gute Hebelkraft in den Beinen, um sich nach vorne aus dem Wagen raus zu hieven. Zum Glück mache ich seit einem Jahr Yoga. Endlich eine wirklich praktische Anwendung dafür.

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0 bis 50 km. Ab geht’s!

 

Kurze Einweisung. Keine echte Bedienungsanleitung. Eher ein Quick-Start-Guide wie beim IPod. Und dazu einen USB-Stick, mit dem man die Daten des Autos abgreifen und an Tesla schicken kann.

Ich habe ja schon zwei Probefahrten hinter mir. Insofern erstaune ich nicht mehr darüber, dass ich nichts höre wenn ich den Schlüssel umdrehe. Erstaunlich finde ich allerdings, dass es überhaupt noch einen Schlüssel gibt. Sogar mein spießiger Familien-Van hat einen Startknopf. Und bei diesem Auto aus der Zukunft drehe ich einen stinknormalen Schlüssel um. Mmmhh?

Was soll’s. Ein dezentes „Pling“ sagt mir, dass mein Tesla läuft. Per Knopfdruck in den einzigen Vorwärtsgang. Fuss auf’s Gas und los geht’s. Und wie. Der Tesla macht ein turbinenartiges „Hui“ und zieht ab wie eine Rakete. Geil. Das ist keine Beschleunigung, das ist Schub.

Fahre ins Büro, um meinem Partner Martin eine Probefahrt anzubieten. Martin heißt zwar Kleene mit Nachnamen, ist aber über 2m groß und passt einfach nicht in den Tesla. Schade auch.

An der ersten Ampel klopft ein netter älterer Radfahrer an meine Seitenscheibe, um mich darauf hinzuweisen, dass ich meinen Motor „abgewürgt“ habe.  Als  ich ihn aufkläre grinst er breit. Überhaupt grinsen viele Menschen wohlwollend, wenn sie den Tesla sehen und erkennen.

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50 bis 120 km. Freude am Tanken

 

TankenStrom Tanken – was ein Spektakel! Tankdeckel auf - die Steckdose ist mit einem weißen Lichtkreis umgeben. Als ich den Stecker draufschiebe, leuchtet die Steckdose blau. Dann beim Laden gelb und grün – was die Farben bedeuten weiß ich heute noch nicht. Aber chic ist das allemal. Ich war mir zwar sicher, dass wir einen Starkstromanschluss in der Garage haben,  finde ihn aber nicht mehr. Aber auch an der stinknormalen Steckdose ist mein Tesla über Nacht  wieder voll. Dass unser Strom aus regenerativen Quellen von EWS stammt, beruhigt enorm. Ich fühl mich rundum sauber. Und schlau: einmal volltanken kostet mich 12€ und bringt mich maximal 320 km weit.

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120 bis 150 km. Ich richte mich ein.

Wer CDs, Landkarten, Kleenex-Boxen  oder ähnliches mitnehmen möchte, muss das Zeug auf den Schoss nehmen. Ein Handschuhfach, in das genau ein paar (dünne) Handschuhe passt, ist die einzige echte Staufläche. Der Rest muss in das Kofferräumchen, das hinter der Batterie darauf wartet, eine Minimum an Gepäck zu verstauen.

Skeptisch nehme ich die Blaupunkt-Anlage in Augenschein. Die Anlage hat keinen CD-Wechsler und braucht den CD-Schacht darüber hinaus für die Navigation. Radio ist nicht wirklich mein Ding. Also muss das IPhone irgendwie ran. Amerikaner und Autostereoanlagen, das hat noch nie zusammengepasst. Leiernde 8Track-Gerätschaften kommen mir in den Sinn, als ich verzweifelt versuche mein Telefon anzuschließen.  Ich krümme mich in den Beifahrer-Fußraum, um die Halterung im Zigarettenanzünder zu befestigen und dann mit einer Menge Klebeband an der Mittelkonsole zu fixieren. Dadurch ist der Fussbereich für den Beifahrer noch mal um 30% reduziert. Macht nix. Für schlanke Beine reicht das allemal.

Neben der Handbremse lockt ein USB Anschluss, der sich aber in keinster Weise mit meinem Iphone verbinden lässt. Während ich nach weiteren Anschlussmöglichkeiten suche, entdecke ich an der Mittelkonsole einen ausklappbaren Getränkehalter. Unsere amerikanischen Freunde können auf jeden Stauraum verzichten, aber nicht darauf, ihren Starbucks-Pott in einem ordentlichen Getränkehalter zu verstauen.

Ich lese die Bedienungsanleitung der Stereoanlage, die ungefähr zwanzig mal so umfangreich ist, wie die des Autos, und stelle fest, dass beide Geräte Bluetooth-fähig sind. Aha! An der Lenksäule befindet sich außerdem ein blauer, undefinierter Knopf, den ich probeweise drücke. Wer sagt’s denn: die Geräte erkennen sich und ich kann tatsächlich über die Autoanlage telefonieren. Aber Musik: Fehlanzeige. Ich geb’s auf und brenne mir ein paar CDs für den Tesla.

Am nächsten morgen fahre ich ins Büro, stecke mein Telefon in den Halter und nach drei Minuten brettert auf einmal AC/DC los. Na bitte. Jetzt verstehen sich Anlage und Handy und ich kriege eine glasklare Wiedergabe via Bluetooh. Nehme meine Vorurteile gegenüber amerikanischen Autobauern und deren Stereoanlagen vollumfänglich zurück. Geniesse den satten Sound und die bequeme Bedienung.

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150 bis 260 km. Auf die Landstraße

 

Sportwagengefühl pur. Der Hintern 10 cm über der Straße.  Die Lenkung ohne Lenkkraftverstärkung, die Federung bockhart und die Traktion phänomenal. „Burn rubber – not oil“ ist zwar ein gutes Versprechen, aber der Tesla verbrennt gar kein Gummi, denn er bringt die Kraft wirklich auf die Straße. Und auch durch schnell gefahrene Kurven zieht er wie auf Schienen. Überholen wird zum Kinderspiel. Ich fühle mich wie der König der Landstrasse. Nein- ich bin der König der Landstrasse. Yeah!

Zurück auf der Autobahn. Zum ersten Mal treibe ich den Tesla an den Bereich, in dem er abgeregelt wird. Schon erstaunlich wie laut alleine die Fahrgeräusche bei hohen Geschwindigkeiten werden. Reifenabrieb und Gegenwind machen ganz schön Krach. Ab 180 Sachen fängt mein Stoffverdeck das Flattern an und es öffnet sich ein kleiner Schlitz durch den es reinzieht.

Bei 210 ist Schluss und ein Blick auf den KW-Verbrauch zeigt, dass bald ganz Schluss ist, wenn ich nicht vom Gas gehe. Alles über 150 Km/H zieht exponentiell an der Batterie. Schnell merke ich: der wirkliche Spaß ist die Beschleunigung und nicht die Endgeschwindigkeit. Als ich wieder zuhause ankomme ist die Batterie ziemlich leer und mein Roadster kühlt seine Energiequelle in der Garage lautstark nach.

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480 bis 1002 km. Der Streckentest.

 

Ich bin mit Freunden für ein langes Wochenende an der Nordsee verabredet und mache ernst mit der ersten Belastungsprobe. Tesla rauf auf den Autozug. Ab nach Hamburg und dann über die Autobahn nach Niebüll. Vorher habe ich zum ersten Mal die Batterie im „Range-Modus“ aufgeladen, um alles rauszuholen.

Tatsächlich zeigt die Anzeige vor Abfahrt in München eine „Ideal Range“ von 380 km. Umgerechnet auf meine bisherige Fahrweise macht das eine realistische Distanz von ca 250 km. Also Los. Am nächsten Morgen erreiche ich herrlich ausgeschlafen den Bahnhof Altona und habe noch 240 km „realistische Reichweite“ für ca 220 km Strecke. Das kann knapp werden.

Auf der Autobahn pendele ich mich nach einigen kurzen Beschleunigungs-Ausreissern bei knapp 140km/h ein, immer ein Auge auf der KW-Anzeige. Möglichst nicht über 30kw/h verbrauchen. Dann reicht meine Batterie 2 Stunden. Bei einer möglichen Geschwindigkeit von 120 bis 140 kmh kann das genau aufgehen.

Je näher die Autoverladung kommt, desto nervöser werde ich. Die Anzeigen für „Ideal Range“ und „Realistische Reichweite“ nähern sich immer immer mehr an und rasen schnell nach unten. Bei 30 verbleibenden Kilometern gibt der Tesla zum ersten mal Warnung, dass er jetzt die Kraft drosselt, um die Batterie zu schonen. Ein kurzer Anruf bei tesla bestätigt mir, dass die Reichweitenanzeige sehr präzise ist. Nicht wie bei einem Benzintank, in dem auch bei 0 immer noch etwas versteckte Reserven schlummern. Zeigt der Tesla 0, kann man sofort aussteigen. Mit 12 km auf der Anzeige komme ich in Niebüll an.

SyltRoadsterAls ich in Sylt vom Zug fahre sind es noch 8 km. Bis zum Hotel sind es aber noch 18km. Kein Risiko – denke ich mir, und bitte bei einer Werkstatt neben der Autoverladestelle, ob ich dort den Wagen für eine halbe Stunde aufladen kann. Die Mechaniker sind sehr nett, lassen mich an ihr Netz und verhalten sich so, als wäre es das Normalste in der Welt, dass ein Elektrosportwagen bei ihnen an der Steckdose hängt. Entweder haben hier schon einige Teslas aufgetankt, oder es ist die etwas stoische friesische Art der Jungs, die dazu führt, dass sie keine große Notiz von dem Auto nehmen.

So könnte das also in ein paar Jahren sein, wenn immer mehr Elektro-Autos unsere Straßen bevölkern – denke ich, während ich eine Zeitung lese und auf meine Stromladung warte.

Als die Batterie 20km anzeigt, werde ich wieder mutig und fahre los. Auf der langen geraden Landstraße lande ich hinter einem Porsche Turbo. Ich kann mich nicht zurückhalten, drücke das Gas durch und ziehe pfeilschnell und geräuschlos an dem PS-Monster vorbei. Mein erhabenes Triumph-Gefühl wandelt sich schnell in Panik als ich durch immer wieder neue Warnmeldungen von meinem Wagen daraufhin hingewiesen werde, dass ich der Batterie gerade den Rest gebe. Tatsächlich habe ich genau 1km Reichweite auf dem Display und Schweißperlen auf der Stirn, als ich vor dem Hotel vorfahre. Das Hotel habe ich zum ersten Mal auch nach dem Kriterium ausgesucht, ob ich in der Tiefgarage meinen Wagen aufladen kann. Als ich ankomme, steht schon das ganze Rezeptionsteam an der Türe, um zu sehen, was denn da nun für ein Spinner mit seinem Elektro-Auto kommt.

P.S. Auf der Rückfahrt hatte ich schon dazugelernt und kam in München mit 80 km Reichweite an. Seitdem ist mein Autobahnergeiz nicht mehr, auf der linken Spur alles zu überholen, sondern möglichst konstant unter 25kw/h Verbrauch zu bleiben und damit das Maximum aus meiner Batterie zu holen.

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1002 bis 1990 km. Der automobile Alltag.

 

Jeder Ampelstart ist für mich inzwischen zum „Drag-Race“ geworden. Ein erhebendes Gefühl, wenn ich die Kreuzung bereits überquert habe, bevor der Verbrennungsmotor des Hintermannes überhaupt auf Touren kommt. (Das hilft auch wenn man mal irrtümlicherweise auf der Abbiegerspur steht und dann doch geradeaus muss;-)

PorscheQualmDer Weg zur Arbeit im Tesla macht Spaß. Spritzig und leise durch die Innenstadt und dabei Musik geniessen. Ich fühle mich weit voraus in meinem Space-Glider. Jeder herkömmliche Sportwagen erntet nur noch ein müdes Lächeln und wenn ich bei den großen SUVs in die Doppelauspuffanlagen schaue, empfinde ich Mitleid. Ein bisschen schade ist es, dass ich, der ich doch gar keine Abgase produziere, genau auf Auspuffhöhe dieser Benzin-Saurier sitze und deren Qualm einatme.

Die Alltagstauglichkeit des Roadster überzeugt mich. Elon Musk hat nicht zu viel versprochen. Schon nach ein paar Wochen nehme ich es als selbstverständlich, dass ich in einem elektrisch angetriebenen Auto so viel Fahrvergnügen habe und zuverlässig meinen Alltag damit bewältigen kann. Immer wieder muss ich mich selbst daran erinnern, dass das ein Riesen-Entwicklungsschritt ist. Alles andere als normal also.

Das fasziniert auch viele Passanten. Manche wollen „nur mal hören, wie der klingt“,  mache fragen einem nach dem Parken Löcher in den Bauch, und manche laden sich direkt zur Probefahrt ein. Zum Beispiel ein netter Physik-Student, der mitten auf der Kreuzung meine Beifahrertür aufreißt und mir 10 Euro fürs Mitfahren anbietet. Auf das Geld habe ich verzichtet, dafür fachmännische Elektro-Tips erhalten. Erstmal hat er mir das Prinzip des Elektromotors erklärt und mir die Hoffnung gemacht, dass der so gut wie keinen Verschleiß zeigt, wenn er denn bürstenfrei ist. Keine Ahnung, ob mein Motor bürstenfrei ist. Muss mal fragen.

Dann hat er mir erklärt, dass die kurzfristigen Beschleunigungsorgien kein Problem für die Batterie sind. Je schneller man mit dem Elektromotor auf der gewünschten Geschwindigkeit sei, desto besser für die Batterie. Klingt gut und gibt meinem neuen Fahrstil eine wissenschaftliche Grundlage.

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2167 km. Tempomat entdeckt!

 

Beim Rumspielen am Blinker habe ich entdeckt, dass der Tesla einen Tempomat hat. Das macht das energieeffiziente Autobahnfahren deutlich angenehmer.

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2433 km. Die Winterreifenarie

 

Dass er als Schneepflug nicht taugt ist klar. Trotzdem möchte ich meinen Tesla auch im Winter fahren. Jetzt habe ich die Infos, welche Winterreifen sich eignen. Es sind nicht nur unterschiedliche Reifengrößen für vorne und hinten, sondern auch noch unterschiedliche Reifenarten! Eine kleine Wissenschaft für mich und die Männer von Reifen-Nabholz. Das komplette Werkstatt-Team lässt alles liegen und stehen und versammelt sich um meinen aufgebockten Wagen, um das Auto zu studieren und über die Traktion zu diskutieren.

Schon die ersten Kilometer mit den neuen Reifen machen mir klar, warum die Bereifung so ein Akt ist. Durch den enormen Drehmoment braucht mein Roadster möglichst viel Auflagefläche am Reifen, damit die Kraft auch auf die Straße kommt. Da Winterreifen mehr Profil und weniger Auflagefläche haben, verliere ich damit fast 30%  der Beschleunigungsleistung, da die Traktionskontrolle sofort einsetzt, wenn die Reifen durchzudrehn drohen. Schade – aber für die Drag-races an der Ampel reicht es immer noch.

Jetzt brauche ich nur noch das Hardtop, denn mit dem Stoffdach sehe ich bald alt aus.

 

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2697 km. Triumph am Flughafen.

Flughafen

 

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2788 km. Vor dem Büro

 

Finde heute eine Parkplatz direkt vor unserem Büro und nutze den Tag, um die Batterie aufzuladen. Verlängerungskabel aus dem Fenster – und schon hängt der Tesla zum Erstaunen der Fußgänger am Netz. (Nachdem ich erstmal eine Mehrfach-Steckdose von Martin ruiniert habe. Die hielt die Spannung nicht aus;-)

Streetloading

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2901 km. Schreck, lass nach.

 

Heute ist zum ersten Mal passiert, was ich schon seit längerem befürchtet habe. Ich fuhr langsam und geräuschlos durch Schwabing. Auf einmal laufen ein paar kleine Mädchen hinter einem geparkten Wagen hervor. Haben sich wohl auf ihre Ohren verlassen und gedacht die Strasse sei frei. Haarscharf vor meine Fahrertür kommen sie zum Stehen, sonst wären sie direkt in mich hineingelaufen. Vielleicht sollte ich doch mal drüber nachdenken, das Sound-Modul von Brabus einbauen zu lassen?

 

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3022 km. This ist the end, my friend.

 

Wieder eine Premiere: Zum ersten Mal geht mir der „Elektro-Sprit“ aus und das kam so: Ich war am Wochenende in den Bergen und hatte den Wagen über Nacht an der Steckdose. Als ich mich am Montag wieder Richtung München auf den Weg machte, habe ich keinen Blick auf die Batterieanzeige geworfen. Einfach losgebrettert und dann auf der Landstraße gemerkt, dass ich nur noch 48km weit komme. Sch...  Ich hatte Hoffnung, dass ich wenigstens bis zu unserer Schule an den Starnberger See komme, um den Elternabend pünktlich zu erreichen und währenddessen Strom zu laden. Aber Pustekuchen! Obwohl ich mit 80 km/h über die Landstrasse krieche und auf der Autobahn bei 120 ständig die Batterie im Blick habe, reicht es nicht. Bei 2 km Restanzeige fahre ich in Sindelsdorf ab und suche eine Steckdose. Bei einem Fliesenleger werde ich fündig. Ich bitte ihn, ob ich für zwei Stunden bei ihm Strom zapfen darf. Er ist verdattert, läss mich aber gewähren.

Ich lasse mich von einer Freundin zum Elternabend abholen und als ich zurückkehre ist mein Tesla schon ausgestöpselt. Offensichtlich hat der Fliesenleger heute früher Feierabend gemacht. Ich steige in den Wagen, dreh den Zündschlüssel und starre hoffnungsvoll auf die Batterieanzeige: 28km. Mal sehen, wie weit mich das bringt.

Es bringt mich genau bis zur nächsten großen Autobahntankstelle. Weit und breit keine Steckdose in Sicht. Ich gehe ins Rasthaus, wo ich der einzige Kunde bin. Die fassungslose Dame an der Wurst-Theke steckt kurzentschlossen eine ihrer Kühltruhen aus und bietet mir diese Steckdose an. Ich fahre den Wagen auf den Bürgersteig direkt vor der Rasthaustür und komme mit dem Verlängerungskabel gerade so hin. Während ich eine grausame Currywurst verdrücke, lädt der Tesla sanft brummend.

Bei 16km Batteriestand wage ich mich wieder auf den Weg. Diesmal komme ich fast nach Hause. 3 km vor unserem Haus mache ich noch einen kleinen "Tankstopp" an der örtlichen Agip-Tankstelle. Nur noch einmal 15 min nachladen, damit ich nicht irgendwo liegen bleibe. Der Tankwart amüsiert sich wie Bolle. Langsam wird es mühsam. Das nächste mal achte ich darauf, dass der Wagen auch lädt, wenn er angeschlossen ist.

 

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3507 km. Regen nicht möglich??

 

Es wird bitterkalt und der der Roadster muss zum ersten Mal eine Nacht im Frost verbringen. Am nächsten Morgen ein großer Schreck: Es sieht so aus, als sei die dünne Carbon-Heckklappe gesprungen. Zum Glück sind die Sprünge nur in der Eisschicht, die den ganzen Wagen bedeckt. Erstmal schön Eis-Kratzen. Dann die nächste Überraschung: Ein neues Leuchtzeichen im Armaturenbrett zeigt REGEN. Ja, dass es nicht regnet, sehe ich auch. Hätte ich vielleicht doch die Betreibsanleitung downloaden sollen. Ein kurzer Anruf bei Tesla bringt Aufklärung. REGENbedeutet, dass die Energie-Rekuperation nicht funktioniert. D.h. der Roadster lädt beim Abbremsen nicht die Batterie, denn die Batterie wird erst geladen, wenn sie wieder im optimalen Temperaturbereich ist. Deswegen läd der Roadster auch am Netz nicht gleich die Batterie, sondern nutzt den Strom am Anfang, um die Batterie auf die richtige Temparatur anzuwärmen. Damit wird die Batterie geschont. Ungewöhnlicher Nebeneffekt beim Fahren: das Teslatypische Abbremsen, wenn man vom Gas geht fällt so lange weg. Fühlt sich an, als würden die Bremsen versagen. Gewöhnungsbedürftig. Die gute Nachricht: Die Reichweite leidet auch bei minus 10 Grad nicht wirklich.

 

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3788 km. Der Schnee-Roadster

 

Snow

 

Dichtes Schneetreiben, aber immer noch kein Hardtop. Höchste Zeit, die Wintertauglichkeit des Roadsters zu testen. Auch bei geschlossener Schneedecke und Eis macht der Roadster eine gute Figur. Die Winterreifen greifen gut und die Traktionskontrolle funktioniert sensationell. Fühle mich in der kleinen Kiste im Schnee wohler, als mit unserem Espace. Nur das Stoffverdeck macht mir immer noch zu schaffen. Auf der Autobahn hebt sich die Vorderkante bei höheren Geschwindigkeiten und dann schneits nicht nur außen, sondern auch innen ein bisschen. Romantisch aber nicht komfortabel.

 

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4271 km. Is Elon watching me?

 

big brother posterHabe heute mal bei Tesla nachgefragt, ob ich mal den Status des Wagens auf meinem USB Stick ziehen und an sie weitergeben soll. Antwort: Nicht nötig, der Wagen schickt regelmäßig Updates an uns. Mein Tesla hat also auch eine eigene Handynummer? Jawollja - er meldet sich von selbst, wenn ihm was weh tut. Faszinierend und auch ein bißchen gespenstisch. Auf die Frage, ob man bei Tesla auch jederzeit erfassen kann, wo ich bin, wurde mir versichert, das GPS Daten aus Datenschutz-Gründen nicht erfasst werden. Na, das wollen wir mal hoffen.

 

 

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4602 KM. Der ADAC steht auf AC/DC!

 

emobil3 15 26291Manche C-Promis werden ja nur noch zur Eröffnung einer Thunfisch-Dose eingeladen. Ich habe es heute immerhin zur Eröffnung der ersten ADAC Ladestation in München geschafft. Als Kunde Nr. 1 bin ich heute mit meinem Roadster an dieser Stromzapfsäule vorgefahren und dabei auf breites Presse-Interesse gestossen. Print, Radio, TV - alle waren da, um über die feierliche Eröffnung einer Starkstromsteckdose zu berichten. Stundenlang durfte ich immer wieder über meine Erfahrungen als Elektro-Fahrer berichten. Was tut man nicht alles, um die Elektrorevolution anzutreiben. Ein bisschen Schleichwerbung habe ich uns auch gegönnt und hinten die URL unseres Buches GruenSchlauSexy.com aufgebügelt. (Natürlich erst nachdem mir die Teslafreunde die Karre auf Hochglanz poliert haben.)

mehr in:

autotalk.de

msn auto

als Video bei

münchen tv

 

 

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4841 KM. Ein letzter Blick unter die Haut.

 

Mein Sohn schreibt in der fünften Klasse eine Arbeit über Elektro-Autos. Also machen wir uns auf in den Tesla-Laden, da ich weiß, dass dort ein Auto ohne Karosserie steht. (Nicht mehr lange, denn nächste Woche geht das Modell zurück in die USA). Es ist schon beeindruckend zu sehen, wie groß die Batterie wirklich ist. Und wie klein im Vergleich dazu der Motor. 450 Kilo wiegt dieser Block aus 6831 Li/Io Akkus. Das ist mehr als die Hälfte des restlichen Wagengewichts. Erst als ich dieses Modell sah, wurde mir bewusst, was für ein Muskelspiel dieses Auto ist. Ich nehme die Reichweite und die Fahreigenschaften inzwischen als selbstverständlich hin. Aber das sind sie nicht.

Batterie

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5122 KM. Massgeschneidert!

 

Tasche

Als ich im Herbst meinem Freund Axel Bree vom Roadster berichtete und dabei auch das "Kofferräumchen" erwähnte, bot er mir spontan an, für den Roadster maßgeschneidertes BREE-Gepäck zu entwerfen. Gestern trafen wir uns wieder und Axel zeigte mir eine Mustertasche, die ich heute gleich ausprobiert habe. Passt wie angegossen. Jetzt bekomme ich zwei Leder-Taschen, die den Kofferraum optimal ausnutzen. Sehr mondän. Danke Axel!

Mehr schöne BREE-Produkte gibt es hier.


 

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5385 KM. "Rekuperationsrausch"!

GrunerBereich

Bergab mit dem Tesla - das macht Spass! Vom Arlberg runter konnte ich zum ersten mal richtig erleben, was die Rekuperation bedeutet. Während der ersten 100 km habe ich mehr Energie generiert als verbraucht. Losgefahren am Arlberg mit 184 km estimated Range -  angekommen in Imst mit 335 km estimated Range! Zum ersten mal war die Angabe "estimated range" höher als die "ideal range". Und so kam ich nach 230km in München noch mit einer halbvollen Batterie an. Der Roadster - die ideale "elektrische Bergziege".

Bergziege

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5517 KM. Tesla vs. Kaffeemaschine

 

Steckdose Letzte Woche musste Martins Mehrfachsteckdose daran glauben, als ich den Roadster aus dem Büro heraus laden wollte. Diesmal war die Steckdose zwar haltbar, aber als die Kaffeemaschine an derselben Steckdose ihren Dienst aufnahm, verabschiedete sich die Sicherung. Also: Kaffee-Trinken oder Roadster-Fahren? (Zum Glück trinke ich keinen Kaffee.)

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6723 KM. Ein Dach über dem Kopf!

 

hardtop

Ist es denn zu fassen? Kaum scheint zum ersten mal richtig die Sonne, bekomme ich mein ersehntes Hard-Top. Darauf habe ich jetzt 6 Monate gewartet. Einen harten Winter mit dem Stoffverdeck hinter mich gebracht. Und am ersten Frühlingstag kommt der Anruf von Tesla;-) Was mich natürlich sofort versöhnt ist das sehr schicke Design: sichtbare Kohlefaser-Struktur. Mhhh. Trotz schönem Wetter fahre ich erst mal ein paar Tage geschlossen.

 

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7377 KM. Im Prinzip einfach:

 

emotor

Mit einer kleinen Batterie, zwei Büroklammern und ein bisschen Draht bauen Max und ich einen funktionierenden Elektro-Motor, den Max unter großem Beifall in der Schule vorstellt. Das Prinzip ist so erschreckend einfach, dass man sich wirklich fragen muss, warum wir erst jetzt ernsthaft über E-Mobilität nachdenken.

 

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8694 KM. Ab ins Buch:

 

kontakt

Der Fotografiestudent Michael Schrenk hat uns gefragt, ob wir an seinem Bachelor-Projekt teilnehmen möchten. Er porträtiert 24 Personen, die sich mit der Verbesserung der Welt beschäftigen für ein Buch mit dem Titel "24 Anleitungen für eine bessere Welt". Jeder wird in dem Umfeld fotografiert, dass ihn im Moment besonders inspiriert. Mein inspirierendes Umfeld hat Ledersitze und beschleunigt in 3,7 Sekunden von 0 auf 100. Dass es ein Tesla ist, erkennt man in dem Rückspiegelbild, das Michael ausgewählt hat, leider nicht mehr. Wahrscheinlich denken die Leser jetzt "Der Kerl will die Welt retten und sitzt in einem offenen Sportwagen??" 

 

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9999 KM. Singing in the rain

 

Rainbow2

Was für ein grauenhaft verregneter Juni. Kaum offen gefahren. Und dann dieser magische Moment: Auf dem Weg zu KM 10.000 erscheint ein perfekter Regenbogen. Ein gutes Omen für einen "Oben Ohne"-Sommer? 

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10462 KM. Danke Axel!

 

silverbag

Jetzt sind sie da: meine massgeschneiderten BREE-Taschen für den Tesla. Sie füllen jeden Quadratzentimeter des Kofferraums aus. Passend zur Wagenfarbe in glänzendem Silber. So etwas hat George Clooney bestimmt nicht. Der quetscht wahrscheinlich irgendein rechteckiges LV Köfferchen hinten rein;-)

 

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11037KM. Die SZ will's wissen

 

 

szIn der SZ erscheint ein kleiner Artikel über mein alltägliches Leben als Elektro-Automobilist. Offensichtlich gibt es kaum Privatfahrer in München, sondern die meisten Elektro-Autos dienen Promotionzwecken. Das soll meiner eigentlich auch ein bißchen. Deswegen habe ich doch extra hinten gruenschlausexy.com draufgeschrieben. Aber obwohl ich die Fotografen immer dazu zwinge ein Foto von hinten zu machen, veröffentlichen sie doch immer das Bild von vorne. Soll ich jetzt die ganze Karre vollkleistern? Ne, das sieht doch nicht aus. Immerhin ein launiger kleiner Artikel ist rausgekommen (PDF Download) und dabei haben sie auch erwähnt, dass ich Unternehmensberater in Sachen Nachhaltigkeit bin. Vielleicht kann ich den E-Flitzer irgendwann doch noch als Werbemassnahme von der Steuer absetzen.

 

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11788 KM. Der schönste Autosticker der Welt.

 

0emission

Manche Autofahrer stehen ja auf "Kevin an Board", "Ich bremse auch für Tiere", "Meiner ist 20 m lang" oder "My other car is a Rolls Royce". Ich bevorzuge meinen neuen kreisrunden 0-Emissions-Aufkleber an der Windschutzscheibe. Wann kommt der Tag, an dem nur noch Fahrzeuge mit diesem Aufkleber in die Münchner Umweltzone fahren dürfen? Ich bin bereit!

 

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12265 KM. Konkurrenz! Der fliegende Textmarker.

 

slsecell

"S'Beschte oder gar nix" haben sich die AMG/Daimler-Entwickler gedacht, ihre Muskeln spielen lassen und in den SLS-Flügeltürer vier Elektromotoren mit über 500 PS eingebaut. Ich durfte letztes Wochenende mit drei weiteren Teslafahrern und einigen Supersportwagen-Fahrern aus aller Welt das Geschoss auf der Rennstrecke von Mallorca testfahren.

Als Vergleichsfahrzeuge waren zwei weitere SLS-Benziner und ein Tesla Roadster 2.5 angetreten. Vollgas-Beschleunigung, Slalomfahrten und Hochgeschwindigkeit auf dem abgesteckten Rundkurs standen auf dem Plan. Erstes Fazit: die brüll-lauten Benziner haben deutlich den Kürzeren gezogen. Im Antritt und im Handling waren sie den Elektroflitzern unterlegen. Ist halt schon schön, wenn man den vollen Schub von der ersten Sekunde an zur Verfügung hat.

Den E-Cell-SLS mit dem Tesla zu vergleichen ist dann schon schwieriger. Äpfel mit Birnen. Der Tesla wiegt ungefähr die Hälfte und so fühlt er sich natürlich auch an. Da ist der E-Cell schon "mehr-Auto". Im Antritt schenken sie sich nicht viel, aber im Handling hat der E-Cell die Nase vorn. Stabilität, Kraftentfaltung und die Kurvenbeschleunigung sind sagenhaft. Das mussten auch die anwesenden Ferrari-Fahrer neidlos anerkennen. Der "fliegende Textmarker" fühlt sich so gar nicht nach Prototyp an. Warum er wohl erst 2013 auf den Markt kommt?

Bei Reichweite und Preis kann der E-Cell natürlich nicht mit dem Tesla konkurrieren. Der dreifache Preis bei geringerer Reichweite macht ihn zu einem Exoten für Speed-Freaks. Aber immerhin haben Daimler und AMG gezeigt, was sie elektromobilitätsmäßig können, wenn sie wollen. Jetzt wird es Zeit für die genauen Markttermine für den E-Smart und die elektrische A-Klasse!

TeslaMallorca

 

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12832 KM. Kann mir nicht passieren!

 


TeslaSprit"Rien ne va plus" sagen die Franzosen gerade an der Tankstelle. Der Sprit geht dank der Streiks zur Neige und ich muss schmunzeln.

 

 

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13328 KM. Zeit fürs Hartdach.

 

 

HardtopTascheDas ist die kleine Schmuckschatulle in der mein Hardtop den Sommer verbracht hat. Das Carbon-Häubchen lag weich eingeschlagen in Fliesstücher und durch die robuste Hülle geschützt in der Garage. Die Winterreifen sind auch aufgezogen und in der neuen Garage gibts bald lecker Starkstrom. Der Winter kann kommen!

 

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14011 KM. Baustelle statt Tankstelle?

 

Baustelle

Oh, oh - was ist denn mit meiner netten Stromtankstelle am Flughafen passiert? Gesperrt. Baustelle. Und das über mehrere Wochen. Beim ersten Mal bin ich ins Schwitzen gekommen. Ich hatte mich auf den Flughafen verlassen und der E-Sprit hätte nicht bis nach Hause gereicht. Da ich immer mein 15m Verlängerungskabel dabei habe, konnte ich mich vom nächstgelegenen Parklplatz anschließen und sieh da: der Strom lief noch. Puh. Inzwischen drei mal wieder am Flughafen gewesen. Die Parkplätze sind noch gesperrt, aber der Saft läuft.

 

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14889 KM. Batterie-Roulette!

 

3km
Gestern Abend: Batterie-Roulette! Habe noch 30km Reichweite für den Weg aus der Stadt nach Starnberg. Komme mit 3km "Elektrosprit" zu Hause an. Puh- Puh!

2Milesleft

 

 

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15123 KM. Ho - Ho - Ho

 

Da wird auch der Weihnachtsmann mit seiner Rentierkarre neidisch: selbst bei geschlossener Schneedecke und Dauerschnee pflügt sich meine "Elektroschneekatze" den Weg sicher ins Büro. Wer braucht da noch ein SUV?

snowsnow

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16487 km. Nur für uns!

 

ParkenIm Parkhaus am Flughafen gibt es inzwischen 4 Zapfsäulen für Elektroautos. Und wo bis jetzt oft ein paar vorwitzige Benziner verbotener Weise die guten Parkplätze geklaut haben, prangt jetzt ein hübsches Verbotsschild.

So etwas hätte ich gerne auch vor unserm Büro!

 

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17112 km. Hallo Kumpels!

 

TeslaMini
Wir werden immer mehr! Bei meinem letzten Boxenstopp im Flughafen warteten bereits ein E-Mini und ein weiterer Tesla auf mich. Bald muss man die Ladeplätze vorab reservieren!

 

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17423 km. Damit das klar ist:

 

TeslaAKWnee
Mein Elektro-Baby fährt vom ersten Tag an konsequent atomstromfrei!

 

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17814 km. Dach ab!!

 

openair

Ja ist denn schon Sommer? Runter mit dem Dach. Immer am See lang. Durchatmen. Den Vögeln lauschen. Und gaaannz schnell runter mit den Winterreifen.

 

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18001 km. Moin moin.

 

TeslaHH

Auf Geschäftsreise in Hamburg entdecke ich nachts in der Garage des George-Hotel diesen bepflasterten Kollegen beim Strom-Saufen. Vielleicht sollte ich meine Karosse auch mehr vermarkten? Aber irgendwie siehts auch aus wie ein gesponsorter Mannschaftsbus des Vorort-Fussball-Vereins.

 

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20126 km. Endlich: Der Tesla fürs Wasser ist da!

 

 

bootNachdem der Tesla ja nur auf Asphalt fährt und ich inzwischen am See wohne, hat mein Elektro-Roadster jetzt eine Schwester für das Wasser bekommen. Letzte Woche wurde unser Elektroboot von Rivers & Tides ausgeliefert. Das Prinzip ist dasselbe wie beim Tesla: minimales Gewicht für maximalen Fahrspass ohne Lärm und Abgas. Das Boot wiegt leer nur 300kg und kommt deshalb schon mit einem 21kw Elektromotor auf 38km/h und damit in den Bereich des Wasserskifahrens. Endlich Sommer.

 

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21823 km. Sportwagen nicht für E-Motoren geeignet??

 

Spiegel-Verkehrsexperte Christian Wüst liefert sowohl in Print als auch im Spiegel-Video einen schwach begründeten Abgesang auf die Elektromobilität als solche und den Tesla ins Besondere. Im Video doziert er onkelhaft und verallgemeinernd "Das grundsätzliche Problem des Elektroautos ist, daß Sie mit dem Auto nicht viel anfangen können." Dafür macht er die mangelnde Reichweite verantwortlich und bringt dann ein unrelevantes Zahlenspiel, in dem er behauptet, eine Batterie, die 10.000 € koste, speichere nur soviel Energie wie 2 Liter Benzin.

wuest

Das klingt natürlich schön doof. Was Herr Wüst aber vergisst, ist, dass ein Elektroantrieb viel effizienter als ein Verbrennungsmotor ist und aus dieser Energie wesentlich mehr herausholen kann. Nämlich locker 100 bis 15O Km Reichweite. Davon ist jeder Benzin und Diesels-Motor noch weit entfernt. (Mal davon abgesehen, kann der Elektromotor beim Entschleunigen auch noch Energie erzeugen;-)

Trotzdem geht Wüst noch einen Schritt weiter: Vor allem für einen Sportwagen sei ein Elektromotor untauglich, da man mit dem ja "schnell und weit weg fahren möchte". Dass der Roadster in 3,7 Sekunden von 0 auf 100 beschleunigt, weiß allerdings inzwischen jedes Kind, und dass Sportwagenfahrer typischerweise keine Langstreckenfahrer sind, kann man sich leicht vorstellen.

Deswegen sei der Tesla auch ein "anhaltender Misserfolg. Das Auto hat sich nicht durchgesetzt." Nur ein paar Sammler, die "schon drei ander Ferraris haben, stellen sich einen Roadster hin". Wo soll sich denn ein sündteurer Sportwagen in limitierter Auflage durchsetzen? Was meint Herr Wüst damit? Im Alltag hat sich mein Roadster bei mir deutlich durchgesetzt. Drei weitere Ferraris habe ich zum Glück nicht. Dafür pendle ich mit meinem Tesla jeden Tag ca. 80km und das bei jedem Wetter, Sommer wie Winter. Dabei genieße ich eine Reichweite, die für den täglichen Bedarf völlig ausreicht und sogar am Wochenende eine ordentliche Spritztour hergibt. Für große Reisen ist ja auch der Kofferraum schon viel zu klein. Ein Manko, das übrigens auch viele Supersportwagen mit Benzinantrieb teilen.

Am Schluss kommt Herr Wüst auf elektrische Kleinwagen zu sprechen, die nicht sexy, aber immerhin praktisch sein könnten. Er schränkt aber gleich polemisierend ein "Sie haben dann ein Auto, dass ist so teuer wie ein Mittelklassewagen und kommt nur so weit wie die U-Bahn."  Als "technisch stimmig" lässt Wüst eigentlich nur den weiterentwickleten Plug-In-Hybrid gelten. Was daran stimmig sein soll, zwei Antriebssysteme einzubauen, wo für 90% der gefahrenen Strecken der Elektroantrieb bereits heute ausreicht, erschließt sich mir nicht. Vielleicht läßt sich der Verkehrsexperte des Spiegel ja demnächst vom Model S überzeugen. Mehr Reichweite, Mehr Sitzplätze, weniger Anschaffungskosten.

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Bis dahin empfehle ich ihm und allen anderen den aktuellen Dokumentarfilm "Revenge of the Electric Car".

 

 

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22474 km. Der ist schneller!

 

rakete

Der ist tatsächlich schneller als meiner! "Electric Blue" heißt der elektrische Dragster, den die Studenten derBrigham Young University gebaut haben. Mit 282 KmH setzt er den neuen Weltrekord für elektrische Landfahrzeuge. Allerdings ist sein Wendekreis erheblich größer als meiner;-)

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23121 km. Eier aus Stahl und mehr

 

Eigentlich kommt mir "Business Punk" nicht ins Haus. Platt, oberflächlich, irgendwie ein bißchen eklig. Diesen Monat habe ich zugegriffen und mit großem Amüsement den Leitartikel über Teslagründer Elon Musk gelesen (Leider nicht online verfügbar). "Eier aus Stahl" habe der, wird seine Ex-Frau Justine zitiert. Und das nachdem sie ihren Mann und Vater ihrer fünf Kinder an eine deutlich jüngere Schauspielerin verloren hat. (Und ausführlich über ihre Scheidungsschlacht bloggt)

Steahleier

Während ich den Artikel zu Ende lese und darüber staune, wie Musk von Tech-Analysten jetzt schon mit Steve Jobs verglichen wird, kommt die nächste Erfolgsnachricht per Mail: Das Wall Street Journal hat Musk zum "Innovator of the Year" im Bereich Technology gewählt. Dabei verweist das Magazin zu Recht darauf, dass Musk ja nicht nur mit Tesla eine spannende Erfolgsgeschichte hinlegt, sondern mit seiner Raketenfirma SpaceX gleichzeitig auch noch die Raumfahrt revolutioniert und als Hauptinvestor von Solarcity die Versorgung mit erneuerbaren Energie in den USA vorantreibt.

Gratulation Elon! Jetzt nicht nachlassen. Ich erwarte, dass mein Model S rechtzeitig ausgeliefert  wird;-)

 

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25273 km. Tschüss Cayenne!

 

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Heute Nacht wurde Teslas ModelX vorgestellt: Ein hochgebockter 7 Sitzer - schneller als der 911er und mit mehr Platz als der Audi Q7. Die vierradgetriebene "Familienkutsche" wird als Mischung aus SUV und Minivan beschrieben und kommt in 4,4 Sek von 0 auf 100. Er soll tatsächlich Platz für 7 Erwachsene und Gepäck haben und bietet als Special-Effect zwei Flügeltüren im Fond. Statt Aussenrückspiegel hat ModelX kleine Rück-Kameras, die das Bild auf den großen Touchscreen übertragen. Gebaut wird ModelX auf der selben Plattform wie die Limousine ModelS. Muss ich jetzt das ModelS abbestellen?

 

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31227 km. Jetzt wird's eng!

 


eng

Neulich an der Ladestation am Münchner Flughafen Terminal 2, v.l.n.r: ein Twizzy, ein Fisker, ein Mini und zwei Tesla. Hoffentlich fliegt da nicht bald die Sicherung raus! Jetzt brauchen wir nur noch 1.999.995 weitere Elektromobile bis 2020!

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